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Angst vor bestimmten Situationen

Jeder kennt sicherlich Situationen, in denen er sich unwohl fühlt oder aufgeregter ist als in anderen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Umstände, in denen wir in Gefahr sind. Instinktiv werden die Körpersignale auf Angriff oder Flucht gestellt. Zum Beispiel, wenn wir bedroht werden, wie es etwa in einer Rangelei der Fall ist. Wir schätzen unbewusst die Situation ab und entscheiden uns instinktiv, ob es sinnvoller ist, sich auf den Kampf einzulassen oder lieber die Flucht zu ergreifen.

Was bedeutet die Angst vor bestimmten Situationen?

Nun gibt es aber auch Situationen, in denen wir unter Umständen Angst haben, ohne dass wir einer reellen Gefahr ausgesetzt sind. Zum Beispiel wenn wir Angst vor einem Zahnarztbesuch haben. Allein die Terminvereinbarung löst schon ein Angstgefühl aus. Realistisch betrachtet, sind wir am Telefon keinerlei Gefahr durch den Zahnarzt ausgesetzt. Trotzdem fühlen wir uns unwohl, spüren sogar Angst.

Wie entsteht die Angst vor bestimmten Situationen?

Das ist gar nicht so leicht nachvollziehbar. Häufig ist es für die Betroffenen selber nicht erklärbar. Außenstehende können diese Angst oft nicht nachempfinden, so dass das Verständnis für die Betroffenen sehr gering ist oder sogar ganz fehlt. Das macht es für die Angstpatienten nicht gerade einfacher.

Diese Angst ist scheinbar plötzlich oder war (gefühlt) schon immer da. In Wirklichkeit entwickelt sie sich in den meisten Fällen schleichend. Häufig ist der Beginn der Entwicklung eine Situation, in der wir wirklich einer Gefahr ausgesetzt waren, zum Beispiel einer sehr schmerzhaften Zahnarztbehandlung bei der die Betäubung nicht gewirkt hat.

Welche Faktoren sind noch von Bedeutung?

Häufig spielen auch noch weitere Gefühle in dieser Gefahrensituation eine Rolle. So kann es bei dem Zahnarztbesuch ein Wutgefühl sein (wenn der Zahnarzt den Schmerz nicht glaubt) oder auch ein Schamgefühl (wenn wir Karies haben, weil wir nicht auf die Zahnhygiene achten). Die Angst steht also häufig in diesen Situationen nicht als alleiniges unangenehmes Gefühl. 

Auch frühere Erfahrungen, die mit der aktuellen „Gefahrensituation“ gar nichts zu tun haben, können vorn Bedeutung für die Angst sein. Wenn zum Beispiel der Zahnarzt während der Behandlung der Zahnarzthelferin in einem etwas barschen Ton Anweisungen gibt. So kann es passieren, dass bei dem Patienten alte Erinnerungen wachgerufen werden. Möglicherweise ist es genau der Tonfall oder die Wortwahl des Vaters, wenn das Kind etwas angestellt hat. In dem Moment ist die Angst, die auf dem Zahnarztstuhl gespürt wird (ausgelöst durch die Anweisung des Zahnarztes), die Angst aus der Kindheit, wenn der Vater geschimpft hat. Hier wird dann diese alte Angst mit der neuen Situation gekoppelt. Wiederholt sich diese Situation, festigt sich die Angst vor dem Zahnarzt.

Natürlich können wir auch Angst von anderen lernen, denn auch unsere Eltern, die Großeltern oder andere nahestehende Personen haben unter Umständen Angst vor bestimmten Situationen. Es kann passieren, dass dadurch diese Situationen als reelle Gefahr gespeichert werden, ohne sie zu hinterfragen. Wenn zum Beispiel die Mutter immer panische Angst vor dem Zahnarztbesuch hat, kann sie dem Kind unmöglich vermitteln, dass ihm beim Zahnarzt nichts passiert und es deswegen auch keine Angst haben braucht. Das Kind würde immer die Angst der Mutter spüren und auch das Verhalten der Mutter vor dem eigenen Zahnarztbesuch beobachten.

Ein weiterer Faktor bei der Entstehung der Angst kann das „Gedanken-Karussell“ sein. Wir wählen zum Beispiel die Telefonnummer vom Zahnarzt und denken dabei schon an die Behandlung und die Schmerzen, ohne die Möglichkeit überhaupt nur in Betracht zu ziehen, dass die Zähne möglicherweise absolut in Ordnung sind, und wir keinen Schmerz spüren werden.

Wie entwickelt sich die Angst weiter?

Es gibt also viele Möglichkeiten, wie die Angst vor bestimmten Situationen entstehen kann. Da die Ursache dafür häufig sehr weit zurückreicht, ist sie schwer nachvollziehbar.

Haben wir einmal diese Angst gespürt, so ist es manchmal schwer zu glauben, dass es sich um eine einmalige Gefahrensituation gehandelt hat. Naht dieselbe Situation erneut, befürchten wir im Vorfeld genau der gleichen Gefahr wieder ausgesetzt zu sein. Die Angstbereitschaft steigt – wir befinden uns also in Hab-Acht-Stellung.

Nahen zukünftig ähnliche Situationen, beginnen wir schon im Vorfeld die Gefahr auszumalen. Wir wollen schließlich bereit sein, in der Gefahrensituation angemessen zu reagieren, um uns zu schützen. So beginnen wir bereits bevor wir beim Zahnarzt anrufen, uns die Behandlung vorzustellen. Dabei gehen wir von dem schlimmsten Fall aus. Die logische Reaktion, um uns zu schützen ist, den Anruf nicht zu tätigen oder den Termin zu versäumen. Dies geschieht absolut unbewusst. Es kann sogar sein, dass der pure Gedanke an diese Situation bereits das Angstgefühl auslöst.

Versuch, diese Situationen zu vermeiden

Zunächst ist es immer genau dieselbe Situation. Doch die Angst entwickelt sich häufig weiter, so dass sie schließlich auch in ähnlichen Situationen auftauchen kann.

Kommen wir noch einmal zurück zum Zahnarzt-Beispiel. Zunächst entsteht die Angst in der reellen Situation bei der Wurzelbehandlung, die in der Tat sehr schmerzhaft sein kann. Dann spüren wir die Angst beim Anblick des Zahnarztes, wieder etwas später beim Platznehmen im Wartezimmer oder beim Betreten der Praxis. Es besteht irgendwann sogar die Möglichkeit, dass das Angstgefühl entsteht, wenn wir an einer Zahnarztpraxis vorbei gehen.

Die Situationen werden also immer unspezifischer, die Angst bekommt immer mehr Raum und beherrscht uns schließlich.

Was können Sie tun?

Angst ist so individuell wie jeder Einzelne. Es gibt so viele verschiedene Situationen oder Gegebenheiten, die Angst auslösen. Der Zahnarztbesuch ist nur ein Beispiel. Weitere Beispiele können sein:

  • Prüfungen
  • Vorträge
  • Menschenmengen
  • enge / geschlossene Räume
  • Dunkelheit
  • Betreten der Kellerräume
  • große Plätze
  • Erröten
  • und viele andere

Angst ist zwar gut, gesund und auch absolut lebensrettend – deswegen ein sehr wichtiges Gefühl – allerdings nur so lange, wie sie das alltägliche Leben nicht beeinträchtigt.

Wenn die Angst Sie beherrscht und in ihrem Alltag einschränkt, kann es an der Zeit sein, sich der Angst zu stellen.

Es ist sicherlich nicht leicht, den Weg zu einem gesunden Umgang mit der Angst zu gehen. Deswegen empfehle ich Ihnen, diese kleinen einzelnen Schritte nicht alleine zu gehen. Möglicherweise haben Sie sich selber auch schon in dem einen oder anderen Angstanfall eine Hand auf dem Rücken gewünscht, die Ihnen das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein, oder ein offenes Ohr, um über diese schrecklichen Gefühle nach einer Angstattacke zu sprechen.

Wie kann ich Ihnen helfen?

Gerne begleite ich Sie auf dem Weg zu einem gesunden Umgang mit der Angst. In kleinen Schritten sehen wir uns Ihre persönlichen Angstsituationen an. Wir werfen auch einen Blick hinter die Kulissen und schauen uns die Ursache für Ihre Angst an. Natürlich nur so, wie es für Sie angenehm und erträglich ist.

Der erste Schritt braucht viel Mut, aber er lohnt sich. Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren und ein erstes kostenfreies Gespräch zu vereinbaren. Ich freue mich auf Ihre Nachricht und auf Sie.