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Angst vor dem Alleinsein

Man könnte meinen, die Angst vor dem Alleinsein ist gleichzusetzen mit der Angst vor Verlust. Tatsächlich ist es so, dass beide Ängste zusammen hängen können. Es ist jedoch nicht die Regel. Jede Angst kann auch für sich stehen.

Alleine oder einsam

Um die Angst zu verstehen, ist es hilfreich, sich die beiden Begriffe einmal genauer anzusehen.

Bei der Einsamkeit handelt es sich um ein Gefühl. Möglicherweise haben Sie sich auch schon einmal inmitten einer Gruppe anderer Menschen einsam gefühlt. Dann können Sie es sich vielleicht etwas vorstellen. Einsamkeit geht einher mit dem Gefühl, ausgegrenzt zu werden oder nicht dazu zu gehören. Es ist also ein beängstigendes und äußerst unangenehmes Gefühl.

Das Alleinsein bezieht sich auf die Anzahl der Menschen, die gleichzeitig an einem Ort sind.

Jeder Mensch sollte Zeiten haben, in denen er alleine ist.

Zeiten, in denen er sich alleine beschäftigt. Zeiten, in denen er Erlebtes revuepassieren lassen kann. Zeiten, in denen er sich mit seinen Gedanken, Gefühlen, Vorhaben, Handlungen – mit sich beschäftigt.

Wir sind ständig von Hektik umgeben. Wir nehmen permanent bewusst und unbewusst Sinneseindrücke wahr. Damit wir diese verarbeiten können, ist es wichtig, Zeiten nur für sich zu haben.

Alleine zu sein, ist also etwas Gutes und Wichtiges für jeden von uns.

Wie äußert sich die Angst vor dem Alleinsein

Sie gehört in den Bereich der Phobien. Man nennt sie auch Autophobie oder Monophobie, also die Angst vor dem Alleinsein oder auch vor sich selbst.

Wie bei allen Phobien besteht die Angst vor einer Situation, von der grundsätzlich keine reelle Gefahr ausgeht.

Wenn Sie unter der Angst vor dem Alleinsein leiden, löst vermutlich schon die bloße Vorstellung auch nur wenige Minuten alleine zu sein, in ihnen eine panikartige Angst aus.

Sie werden möglicherweise ständig versuchen, sich mit anderen zu treffen. Ist ein persönlicher Kontakt nicht möglich, so versuchen Sie als Betroffener zumindest mit anderen zu kommunizieren – zum Beispiel per Telefon, Mail oder Chat. Dank der modernen Technik gibt es ja unzählige Möglichkeiten. Aber auch hier werden Sie möglicherweise schon nervös, wenn Sie nicht umgehend Reaktionen bekommen.

Wie bei allen Phobien, wird also auch bei der Angst vor dem Alleinsein, die angstauslösende Situation nach Möglichkeit vermieden. Schließlich möchten Sie diese panische Angst nicht spüren müssen.

Entstehung der Angst vor dem Alleinsein

Die Ursache kann ganz unterschiedlich sein. Wie so oft, kann sie sehr weit zurück liegen – in der frühen Kindheit. Möglicherweise haben Sie als Betroffener zu irgendeinem Zeitpunkt einmal schlechte Erfahrungen mit dem Alleinsein gemacht. Vielleicht haben Sie einmal extreme Angst gespürt und niemand kam, um Sie zu trösten.

Es ist auch möglich, dass Sie irgendwann einmal einer reellen Gefahr ausgesetzt waren, in der Sie alleine waren und keine rettende Hilfe in der Nähe war bzw. Sie lange auf Hilfe warten mussten – und in so einer Situation wirken Minuten wie Stunden. Diese Hilflosigkeit möchte wohl niemand spüren, schon gar nicht, wenn er sie einmal erleben musste.

Nicht immer die eine Gefahrensituation die Ursache

Damit die Angst vor dem Alleinsein entstehen kann, müssen Sie aber nicht zwangsläufig einer Gefahr ausgesetzt gewesen sein – ganz im Gegenteil. Die Monophobie kann auch entstehen, wenn Kinder von ihren Eltern überbehütet werden. Wenn Sie also Angst vor dem Alleinsein haben, so kann es sein, dass Ihre Eltern Ihnen jeden Wunsch von den Lippen abgelesen haben, sich sehr mit Ihnen beschäftigt haben und immer bei Ihnen waren. Es ist zwar gut und wichtig, dass Kinder sich auf Ihre Eltern verlassen können, die Bezugspersonen also immer für sie da sind. Aber auch für die Kleinsten ist es schon wichtig, Zeit für sich zu haben, um die Eindrücke zu verarbeiten und nicht nur ständig Neues zu erleben.

Die Angst vor dem Alleinsein kann also auch entstehen, wenn man nie erleben durfte, das Alleinsein als Zeit für sich zu genießen. Werden Kinder immer beschäftigt, lernen sie nicht, sich alleine zu beschäftigen. Die Zeit des Alleinseins ist ihnen also völlig fremd, und Fremdes und Unbekanntes macht Angst.

Das Gefühl der Langeweile kann ebenfalls sehr beklemmend wirken. Auch das entsteht, weil Sie als Betroffener möglicherweise nicht gelernt haben, alleine zu sein und die Zeit mit sich zu genießen. Was wir als Kinder nicht kennen lernen, fällt häufig auch im Erwachsenenalter schwer und kann uns unter Umständen ängstigen.

Es gibt einen Ausweg

Alleinsein kann man auch als Erwachsener noch lernen. Es hilft, wenn Sie sich ein Hobby suchen, das Ihnen Spaß macht. Eine Beschäftigung, die Sie alleine ausüben können oder sogar müssen. Vielleicht malen, basteln oder heimwerken Sie gerne? Suchen Sie sich ein neues Projekt, beginnen Sie mit einem neuen Bild. Auch Musik hören oder selber musizieren kann eine Möglichkeit sein.

Je nach Stärke Ihrer Angst, sollten Sie mit sehr kurzen Phasen von wenigen Minuten beginnen. Üben Sie das Alleinsein, finden Sie Ihre persönliche Grenze und weiten Sie diese ganz langsam aus. Versuchen Sie zum Beispiel einmal 5 Minuten allein zu sein, ohne dabei auf das Telefon, das Handy oder den PC zu sehen. Bereiten Sie sich darauf vor. Machen Sie mit sich selber einen Termin für diese Übung.

Bitte gehen Sie dabei sehr behutsam mit sich um und überfordern Sie sich nicht. Vielleicht haben Sie eine vertraute Person, mit der Sie nach den Übungsphasen sprechen können, die sich mit Ihnen über Ihre Erfolge freut (auch wenn sie noch so klein sind) und Sie tröstet, wenn es einmal nicht so gut klappt. Bedenken Sie dann, dass der Erfolg immer auch abhängig von Ihrer Tagesform ist. Es wird sicherlich Tage geben, an denen das Alleinsein leichter fällt als an anderen.

Wie kann ich Ihnen helfen?

Gerne begleite auch ich Sie bei dieser Übung. Ganz langsam und behutsam steigern wir die Übungszeiten.

Gemeinsam überlegen wir aber auch, welches Hobby für Sie geeignet ist. Wir sehen uns also die beklemmende Langeweile genauer an.

Es ist allerdings auch wichtig, einen Blick auf die Ursache der Angst vor dem Alleinsein zu werfen. Sollte zum Beispiel ein Vernachlässigungsgefühl in Ihrer frühen Kindheit oder auch ein traumatisches Erlebnis die Ursache für Ihre Angst sein, so ist es wichtig, diese genau zu betrachten und zu verstehen, damit die Wunden heilen können.

Ich helfe Ihnen gerne dabei, einen Weg aus der Angst zu finden und das Alleinsein genießen zu lernen. In einem persönlichen Gespräch können wir Ihre Fragen und alles Weitere besprechen. Kontaktieren Sie mich, und vereinbaren Sie mit mir einen Termin zu einem kostenfreien Informationsgespräch. Ich freu mich auf Sie und Ihre Nachricht!